Schulgründung in Zeiten von Covid-19?

Eine Schulgründung ist für sich schon etwas ungewöhnliches, aber nun, durch die Pandemie Covid-19, sind es noch ungewöhnlichere Zeiten.

 

Auch in dieser schwierigen, ungewohnten und daher verkomplizierten Zeit muss unsere Gründungsinitiative weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen, um den Kindern aus der Pioniergruppe noch dieses Jahr einen Schulstart an unserer DSF zu ermöglichen. 

 

Wie wir das schaffen? Lest es hier:

Ab März mussten wir uns alle plötzlich umstrukturieren und adaptieren. Das ist generell nicht einfach, wenn alles Engagement auf Ehrenamt gebaut und angewiesen ist. Jede*r von uns brauchte vorerst Zeit, sich erstmal privat zu sortieren, an den veränderten Alltag zu gewöhnen und sich von den politischen Unruhen oder gesundheitlichen Ungewissheiten distanzieren zu lernen. Ich selbst hatte zwei Monate lang keine Kraft für die Schulgründung übrig und habe daher das erste Mal in 5 Jahren Gründungszeit "aussetzen" müssen. Aber nachdem ich wieder mitmachen konnte, sah ich, wie groß und stark unsere Gründungsinitiative tatsächlich schon ist: Dass alles (auch ohne mein Zutun) weiterlief, es konstruktiv und produktiv voranging. Wir hielten den Kontakt miteinander, wir vertrauten darauf, dass wir es schaffen würden und zeigten auch Verständnis dafür, dass manche überfordert waren.

 

Was hat sich bei uns alles getan in der Zeit vom März bis Juni 2020?:

  • Wir haben uns inzwischen so angepasst, dass mehr und größere Videokonferenzen professioneller stattfinden können, indem wir uns einen kostenpflichtigen Account angelegt haben.
  • Unser bisher regelmäßiger E-mail-Kontakt und die Kommunikation auf anderen Kanälen haben sich bewährt und zeigen auf, dass unser Erfahrungsschatz im Laufe der Schulgründungsjahre eine gewisse Resilienz aufbaute.
  • Wir haben uns mit anderen Schulgründungsinitiativen aus Hessen online "getroffen" und über diese besondere Zeit ausgetauscht.
  • Im Mai gab es den 1. virtuellen Infotag, der rege besucht wurde. Neue Helfer*innen haben sich uns angeschlossen.
  • Wir haben bemerkt, dass auch die Ämter sich umstrukturieren mussten, Sprechzeiten geändert wurden und noch viele Unklarheiten bestehen in Bezug auf Schulwiederöffnungen im Laufe des Jahres 2020.
  • Wir haben eine Erweiterung der Schulkonzeption eingereicht, in der drei Szenarien beschrieben sind (den Phasen "normale Schule", "Schule unter besonderen Hygienemaßnahmen" und "Schule online" entsprechend), durch die wir auf die jeweilige Situation im Land schnell reagieren können.
  • Die Pioniergruppe, die sich eigentlich monatlich in großer Runde traf, findet nun anders statt - unser Familiengremium hat sich dazu schöne Ideen ausgedacht und verschickt diese regelmäßig, die meisten Familien haben dabei gerne mitgemacht und so bleiben wir weiterhin in Kontakt miteinander.
  • Einige von uns haben Mund-Nase-Schutzmasken genäht, um Unternehmen/Organisationen/Vereinen, die sie dringend brauchen, kostenfrei bereitzustellen. Braucht ihr noch Masken? Schreibt uns :-)

Es ist schade, dass man nun schon sehr lange nicht mehr beisammensitzen und bei Essen, Trinken mit den Kindern nebenan oder auf dem Schoß miteinander arbeiten kann. Besonders diese Treffen haben uns auch menschlich einfach gut getan - das merkt man nun umso mehr, da es fehlt. Die Vision "Mehr demokratische Schulen!" trägt uns jedoch weiterhin, die Hoffnung treibt uns ständig an. Wir sind zuversichtlich dieses Jahr, ob im Sommer oder im Herbst oder notfalls auch im Winter, zu beginnen.

 

Ja, 2020 fordert uns wirklich heraus, wir nehmen die Herausforderung an! :-)

 

Du magst auch Teil dieser historischen Schulgründung sein? Oder du möchtest uns mit Tipps oder Spenden unterstützen? Dann mach mit! Wir brauchen jede helfende Hand und jeden Euro. Mehr Infos gibt es hier!

 

 

Blog-Beitrag diesmal von:

Rosa (Mitinitiatorin und Vereinsvorstand)

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